Der Unterschied zwischen Züchter und "Vermehrer"

 

Viele Leute denken dass ein Welpe für 300€ doch genauso „gut“ ist wie einer für 800€.

Viele gehen sogar so weit und sprechen von vollkommen überteuerten Hunden und „Geldmacherei“

Auf einer anderen Seite habe ich eine Gewinn- und Verlustrechnung reingestellt und auch noch ein wenig was zum Thema geschrieben, daher möchte ich auf die Kosten eines Züchters nicht noch einmal eingehen. Auf dieser Seite möchte ich lediglich erklären, was die Vorteile bzw. Gründe sind um einen Hund bei einem verantwortungsbewussten, guten Züchter zu kaufen.

 

Wer einmal in der Komplettzwingeranlage eines Vermehrers war – falls er diese überhaupt zu sehen bekommt – wird sich überlegen ob er diese noch einmal betreten will! Vollkommen abgeschottet von den Menschen, die diese Hunde meist nur einmal am Tag zum füttern sehen, fristen sie ein Dasein im Zwinger. Ich möchte mich jetzt nicht allgemein negativ über Zwinger aussprechen, im Gegenteil! Ich bin der Meinung ein gut geplanter Hundezwinger, mit genügend Platz, Rückzugsmöglichkeiten sowie ein paar Sonnenplätzen ist, wenn der Hund viel Kontakt zu seinen Besitzern hat und die 3 täglichen Mindestspaziergänge eingehalten werden artgerechter als wenn er, die gleiche Zeit alleine in Haus oder Wohnung sitzt. Draußen bekommt er seine Umwelt besser mit und langweilt sich weniger als in einer stillen Wohnung. Aber nun zurück zum Thema! Fakt ist, das mit den „Produktionshunden“ von Vermehrern nicht 3x tgl. spazieren gegangen wird. Sie werden nicht mehrmals am Tag durchgeknuddelt, sondern die armen Tiere sitzen den ganzen Tag in einem Zwinger, der gerade den Mindestanforderungen entspricht. D. h. der Zwinger hat das Mindestmaß, beinhaltet eine Hundehütte und einen Wassernapf. Solange die Tiere regelmäßig gefüttert werden und nicht im Schlamm versinken, bzw. eindeutig krank sind, sind Tierschützer machtlos. Sie können nur zusehen wie Hunde als Gebärmaschinen missbraucht werden.

Die Hündinnen werden bei jeder Läufigkeit gedeckt, aber weder während der Trächtigkeit, noch während sie säugt, besser versorgt als sonst. Ob alle Welpen überleben ist egal, ob sie bei der Abgabe gesund sind auch. Hauptsache der „Köter“ bringt Geld ins' Haus!

Überleben die Jungen einer Hündin tatsächlich, werden sie meistens bereits mit 4- spätestens 6 Wochen verkauft. Jeder der ernsthaft überlegt sich einen Hund zuzulegen und sich mit dem Thema beschäftigt hat weiß, dass ein Welpe 8, besser 10 Wochen bei der Mutterhündin bleiben soll. Aber Junge Hunde sind süß, die „gehen besser weg“.

Dem Vermehrer ist vollkommen egal ob die Käufer für die jeweilige Rasse, oder überhaupt für die Haltung eines Hundes geeignet ist. Zudem „züchtet“ er ja meist sowieso mehrere Rassen, meistens 5-8. Ich meine, eine verantwortungsvolle Zucht von 2 Rassen ist ja noch verständlich, dabei kann man auch noch auf die einzelnen eingehen. Aber wer behält bei 8 Rassen den Überblick über die verschiedenen Standards?? Nehmen wir mal an der Welpe geht mit 6 Wochen weg, und gerät durch Zufall an Menschen, die bis dahin noch keinen „Rassehund“ hatten, aber zumindest über Jahre Erfahrungen mit Mischlingshunden gesammelt haben. Somit wissen diese Leute nicht darüber Bescheid, dass es sich um beim Verkäufer um keinen seriösen Züchter handelt, aber sie haben Papiere bekommen, somit muss er ja einem Verband angeschlossen sein. Oder der Züchter hat ihnen lange erklärt, dass sie nur dann Papiere brauchen wenn sie züchten wollen. Wenn ihnen Papiere angeboten werden, handelt es sich um keinen „richtigen“ von seriösen, dem VDH angeschlossenen Verbänden, sondern um, meist von kleinen „Züchtergemeinschaften“ also zusammenarbeitenden Vermehrern selbstgeschriebene. Diese sind natürlich nichts Wert und rechtfertigen keinen Preisaufschlag von 50-100€. Nur fallen die Leute darauf rein!

Die Impfkosten, sowie meist nötigen Behandlungen, da der Hund ja weder entwurmt noch sonstwie Versorgt und nur mit Billigfutter ernährt wurden, übersteigen nicht selten den Preis eines seriös gezüchteten Welpen.

 

Alles was man dagegen tun kann ist, so leid einem die Welpen auch tun, bei einem Vermehrer keinen Hund zu kaufen. Und sich bei einem Rassehund an einen guten Züchter zu wenden!

Unterstützen sie keine Vermehrer und verhindern sie somit das Leid zahlloser Welpen!

 

Aber wie erkennt man jetzt einen guten Züchter?

Am besten ist es einfach bei einem, zum VDH bzw. FCI gehörenden (!!), Zuchtverein der auserwählten Rasse anzurufen und sich über Züchter die z. Z. Welpen haben, bzw. über Würfe die gerade geplant sind zu informieren. Eine Vereinszugehörigkeit ist natürlich kein Freibrief, auch dort gibt es schwarze Schafe, aber diese werden meist entdeckt und „ausgerottet“.

Zuchtvereine haben strenge Auflagen, wie z. B. Die Untersuchungen auf verschiedene Krankheiten, Pflichtimpfungen und Mindestentwurmungen der Welpen. Zudem müssen die Junghunde gechippt oder tätowiert und bei Tasso und/oder einem Haustierregister registriert werden. Ein Züchter muss eine geplante Verpaarung auch erst beim zuständigen Zuchtwart anmelden und genemigen lassen. Daher gibt es kaum Fehlfarben oder Welpen die gravierende Schönheitsfehler aufweisen. Außerdem werden bei der Auswahl des geeigneten Rüden auch körperliche Defekte, wie z. B. Eine nicht ideale Hüfte oder PRA-Träger berücksichtigt, wodurch Krankheiten gemindert werden.

Es lohnt sich auch, für einen Welpen etwas weiter zu fahren! Ein Hund der bei Rentnern aufgewachsen ist, wird sich in einer Familie mit Kindern nicht wohlfühlen. Die erste Prägungsphase zwischen der 4. und 12. Lebenswoche ist hier entscheidend.

 

Ein Rassehund aus einer guten Zucht ist nicht weniger robust als eine Promenadenmischung, im Gegenteil! Lediglich nicht untersuchte Hunde vererben Krankheiten und ziehen die reinrassigen Hunde in den Dreck! Nur durch konsequente Zucht konnten viele Krankheiten überhaupt ausgerottet werden!