Passt ein Hund in unser Leben?

Hunde sind tolle Weggefährten, treu, gelehrig und für so manchen ein wichtiger Sozialpartner. 

Doch leider passt nicht jeder Hund zu jedem und manchmal ist der vollständige Verzicht auf einen eigenen Hund die bessere Lösung.

 

Haben wir genug Zeit?

 

Jeder Hund, vor allem aber Welpen, verlangt von seinem Besitzer so einiges ab.

Tägliche Spaziergänge, Erziehung, die Versorgung im Krankheitsfall, die Pflege - das alles kostet Zeit und auch Nerven.

 

Einmal pro Tag sollte ein Spaziergang über 4-8 km beim gesunden, erwachsenen Hund eingeplant werden. Dann ist es auch vertretbar, ihn morgens und spät abends nur kurz in den Garten zu lassen oder einmal um den Block zu führen. 

Grundsätzlich muss er mindestens 3x am Tag hinaus um sich zu lösen - bei jedem Wetter!

Platzregen, Schneestürme oder eine Grippe sind keine Ausrede.

Welpen sollten mindestens 5x am Tag ausgeführt werden, um einen Unfall im Haus zu vermeiden. Dies beschleunigt die Stubenreinheitserziehung enorm.

 

Ist der Hund krank, kann jeden Tag eine genaue Kontrolle, Behandlung, regelmäßige Tierarztbesuche (unter Umständen täglich) nötig werden. Wir wünschen es niemanden und keiner hofft das es passiert, aber man sollte sich im vornherein Gedanken machen wie man dieses Problem löst.

 

Aber auch ein gesunder Hund will gepflegt werden.. Füttern, bürsten, die allseits beliebte "Zeckenkontrolle" von Frühjahr bis Herbst, etc. Hierfür sollte man täglich ausreichend Zeit einplanen. 

 

Ein Welpe braucht eine gewisse Grunderziehung, die Welpen-/Junghundzeit ist die aufregenste, aber auch anstrengendste Zeit für jeden Hundehalter. Je nach Lernbereitschaft des kleinen, dauert alleine das Erlernen der Grundkommandos schon einmal einige Monate und mit einmal Hundeschule die Woche ist es nicht getan.

Auch ein erwachsener Hund lernt noch eifrig, aber das wichtigste sollte von klein auf anerzogen werden. Immer ohne Zwang und in der individuellen Geschwindigkeit des Nachwuchses. 

 

Und zu guter letzt...

...Hunde verlangen für alles was sie uns geben auch etwas zurück. Aufmerksamkeit und Liebe. Man sollte sich jeden Tag die Zeit nehmen, den Hund einfach mal durchzukuscheln. Nur ein glücklicher Hund, ist ein guter Hund. 

Ein Hund kostet Geld

 

Die laufenden Kosten werden sehr häufig unterschätzt, die "teure" Anschaffung macht nämlich nur einen Bruchteil dessen aus, was im Laufe des Hundelebens ausgegeben wird.

 

Ein Hund braucht Nahrung und zwar möglichst hochwertige. Mit dem Billigfutter aus dem Discounter tut man ihm auf Dauer nichts gutes, zwar kann er auch damit alt werden, aber das durch das günstige Futter ersparte schlägt nicht selten vervielfacht mit Tierarztkosten zu Buche.

 

Regelmäßige Impfungen, Kotproben und ggf. Entwurmungen, zumindest einmal jährlich ein gründlicher  Check up beim Tierarzt - all dass sind einkalkulierbare Kosten. 

Aber auch plötzlich kann unerwartet etwas passieren, ein Zusammenprall mit einem  Auto, ein Bienenstich auf den der Hund allergisch reagiert, eine Infektion, ein Knochenbruch der eine OP erfordert. Eine Hundekranken- und OP-Versicherung kann hier im Ernstfall entlasten, aber erfordert regelmäßige Beitragszahlungen. 

 

Auch der Umbau des Autos (fester Hundegitt-Einbau), regelmäßige Erneuerungen in der Ausstattung (neue Halsbänder/Geschirre/Leinen, Näpfe, Körbe, Hundedecken) aber auch Dinge die man eigentlich nicht unbedingt hätte haben müssen (aber irgendwie trotzdem gebraucht hat) kosten Geld. 

 

Wenn man in den Urlaub fährt, sollte man sich frühzeitig Gedanken über den Betreuer machen, wenn man nicht unbedingt Freunde/Verwandte hat die einspringen oder sich einer Hundebetreungs-Tauschgruppe angeschlossen hat, kann ein Pensionsaufenthalt oder eine Vor-Ort-Betreuung recht teuer werden. Im Schnitt geht es um 15-40 € pro Tag, Pension und Hund. 

Welcher Hund passt zu mir?

 

Wenn klar ist das nichts grundsätzliches gegen einen Hund spricht, sollte man sich Gedanken darüber machen, was man denn möchte. 

Der Hund wird seit Jahrhunderten nach bestimmten Eigenschaften gezüchtet, deshalb gibt es auch diese große Bandbreite an Hunderassen mit vollkommen unterschiedlichen optischen und charakterlichen Eigenschaften. 

 

Hier eine kleinen Liste:

  • Was möchte ich mit dem Hund machen? (Jagd/Hüten/Agility/Mantrailing/Dummytraining/Obedience/reiner Begleithund etc.)
  • Was darf der Hund nicht haben? (Jagdtrieb/Hütetrieb)
  • Erwünschte Charaktereigenschaften? (WTP/Selbstständigkeit/Eher aktiv oder ruhig)
  • Wie groß/schwer soll er sein? (Futterbedarf muss auch zu stämmen sein!)
  • Felllänge/Haarstruktur (kurzes/langes Fell, Locken/Glatthaarig)
  • Wie viel Zeit habe ich? (ein Border Collie bracht mehr Sport als ein Dackel)

Hier mal als Beispiel an den Cocker angepasst:

  • Je nach Linie Jagd oder reiner Begleithund (Agility ist bei aktiveren Kandidaten nicht schlecht)
  • Jagdtrieb je nach Linie mehr oder minder stark, vorhanden aber immer (aber kontrollierbar)
  • Eher kein WTP, aber sehr lernbereit, eher aktiv, dabei aber nicht übertrieben
  • Unter 40 cm, 10-13 kg
  • Langes Fell, glatt bis wellig, Pflegeaufwand hält sich in Grenzen
  • Durchschnittlicher Zeitaufwand (normales Maß an Spaziergängen reicht, bürsten 1-2x die Woche)